Die Akupunktur ist die in der westlichen Welt bekannteste Therapieform der Chinesischen Medizin und ein wichtiger Bestandteil ihres therapeutischen Spektrums. In China wird sie seit ca. 4000 Jahren mit verschiedenen Utensilien praktiziert.
In Deutschland finden wir Hinweise auf diese Therapieform seit dem 17. Jahrhundert.
Die chinesische Medizin verwendet zur Erklärung der Effekte von Akupunkturbehandlungen das Modell der im Körper entgegengesetzt wirkenden Kräfte Yin und Yang. Eine Störung des Gleichgewichts zwischen Yin und Yang führt zu Krankheit. Durch Stimulation von Akupunkturpunkten, welche auf dem ganzen Körper verteilt sind, kann ein aus dem Gleichgewicht geratenes System wieder ausgeglichen und damit die Gesundheit wieder hergestellt werden.
Westlich gesehen führt die Stimulation von Nervenenden durch Nadeln zu direkten Effekten am Rückenmark und in Teilen des Gehirns. Damit benutzt die Akupunktur körpereigene Systeme und unterstützt so die Selbstheilungskräfte jedes Menschen. Oft ist sie in der Lage, wirkliche Heilung einer Erkrankung herbeizuführen und muss sich nicht auf ein Verdrängen von Symptomen beschränken.
Durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien innerhalb der letzten 30 Jahre konnten nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch weitgehend die Wirkungsmechanismen der Akupunktur erklärt werden und auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt in einer Liste von über 40 Erkrankungen sogar ausdrücklich die Akupunktur als Therapie.
Besonders hervorzuheben sind hierbei jegliche Schmerzsyndrome, psychische und psychosomatische Erkrankungen, Erkrankungen des Immunsystems und des Bewegungsapparats, sowie die Behandlung von Suchterkrankungen (Nikotin, Alkohol, Esssucht, usw.).
Eine Akupunkturbehandlung wird häufig durch eine oder mehrere der anderen Säulen der Chinesischen Medizin (Tuina, Kräuter, Ernährung, Qi Gong) ergänzt und kann damit noch wirkungsvoller eingesetzt werden.
Bezeichnet ein Verfahren der Chinesischen Medizin, bei welchem spezielle Punkte des Körpers (meistens Akupunkturpunkte) erwärmt werden. Bei entsprechender Indikation wird diese Therapieform in China als der Akupunktur gleichwertige Therapie betrachtet und zeigt sehr gute Wirkungen.
Traditionell verglimmen kleine Mengen an getrocknetem Beifußkraut auf oder über den entsprechenden Punkten und wirken damit auf die entsprechenden Meridiane und Körperregionen. Durch diese Anwendung auf vorher diagnostizierten Punkten kann ein entscheidender Einfluss auf den Qi-Fluss und den Ausgleich von Yin und Yang des Körpers ausgeübt werden.
Bei der direkten Moxibustion werden zum Schutz der Haut und zur Intensivierung der Behandlung kleine Ingwerscheiben unter das glimmende Moxakraut gelegt und als Gesamtes entfernt, sobald der Patient die Wärme spürt. Meist wird dieser Vorgang mehrmals wiederholt.
Eine Moxazigarre wir ebenfalls vorsichtig dem Punkt genähert, bis die Wirkung spürbar ist und danach dem Empfinden des Patienten und dem Therapieziel entsprechend gehandhabt. Ebenso kann die Wärme des Moxakrauts durch spezielle Nadeln, auf welchen es befestigt wird, aber auch durch Moxa-Pflaster in den Körper geleitet werden.
Da der Rauch und Geruch von Beifußkraut nicht für jeden Patienten geeignet ist, verwende ich in meiner Praxis zuweilen spezielle raucharme Moxastangen, die ähnlich den Zigarren gehandhabt werden und eine sogenannte TDP-Lampe, welche die Wirkungen von echter Moxibustion auf größeren Bereichen wie dem unteren Rücken ebenfalls sehr gut erreicht.